Anteil der Frauen in Duisburg


Frauen in der Stadtverordnetenversammlung/im Rat der Stadt Duisburg 1919 bis 2019 im Vergleich, Gesamtanteil/-zahl und SPD-Zugehörigkeit
Jahr | Gesamtzahl Stadtverordnete bzw. Ratsmitglieder | davon Frauen abs. | davon Frauen in % | Anzahl SPD-Frauen, Stadtverordnetenversammlung bzw. Rat der Stadt |
1919 | 75 | 4 | 5,3 | 2 |
1946 | 48 | 1 | 2,0 | keine |
1948 | 44 | 1 | 2,3 | keine |
1952 | 54 | 5 | 9,3 | 2 |
1956 | 60 | 5 | 8,3 | 3 |
1961 | 60 | 6 | 10,0 | 3 |
1964 | 61 | 6 | 9,8 | 3 |
1969 | 61 | 5 | 8,2 | 3 |
1975 | 83 | 8 | 9,6 | 5 |
1979 | 83 | 8 | 9,6 | 5 |
1984 | 83 | 12 | 14,5 | 8 |
1989 | 75 | 17 | 22,7 | 13 |
1994 | 75 | 20 | 26,7 | 13 |
1999 | 74 | 16 | 21,7 | 8 |
2004 | 74 | 20 | 27,03 | 7 |
2009 | 74 | 18 | 24,32 | 8 |
2014-2019 | 84 | 31 | 36,9 | 12 |
Duisburger Ratsfrauen im überregionalen Vergleich – heute an der Spitze
Von 1919 bis heute hat sich der Frauenanteil im Rat der Stadt Duisburg versechsfacht.
Ein überregionaler Vergleich mit anderen großen NRW-Städten macht deutlich, dass Duisburg stark aufgeholt hat und einen der größten Frauenanteile in den Ruhrgebietsgroßstädten stellt.
Das ist ein Erfolg, aber Ziel unser Ziel ist und bleibt 50% der Ratsleute müssen Frauen sein, nur das ist eine gerechte Verteilung der Sitze an der Spitze der Stadt!
Zur Erläuterung: Städtevergleich – bezogen auf 2017 – mit den Städten Bochum (29,76 %), Bonn (33,33 %) , Düsseldorf (31,71 %), Essen (31,11 %), zum Vergleich: Münster (30,56 %) u.a. großen NRW-Kommunen macht deutlich, dass Duisburg mit 36,9 % Frauenanteil im Rat der Stadt nur noch z.B. von Dortmund (39,36 %) übertroffen wird.
Autorinnen:
AsF-Frauengeschichts-AG: Doris Freer, Ingrid Marx, Maxi Platz, Martina Stecker, Petra Weis
100 Jahre Frauenwahlrecht
Grußwort von Martina Stecker

Liebe Leserinnen und Leser,
dass Frauen wählen und gewählt werden dürfen, ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Die Erinnerung an die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren lenkt unseren Blick auf viele Jahrzehnte des Kampfes von Frauen um dieses Recht – und auf die Entwicklung der politischen Beteiligung von Frauen bis in die Gegenwart.

Es ist nicht zuletzt auch vielen Sozialdemokratinnen zu verdanken, dass das „Stimmrecht“ für Frauen, wie die Zeitgenossinnen es nannten, nach vielen Kämpfen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und des Kaiserreichs endlich eingeführt wurde.
Sozialdemokratische Frauenpolitik und die Forderung nach dem Frauenwahlrecht hat auch in Duisburg eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Als 1911 der erste Internationale Frauentag weltweit begangen wurde, erreichte die Frauenwahlrechtskampagne in Duisburg einen ersten Höhepunkt, als über 350 Frauen an einer sozialdemokratischen Versammlung teilnahmen und das Wahlrecht einforderten. 1913 waren 785 Sozialdemokratinnen als Mitglieder im Bezirk Niederrhein vermerkt, immerhin 17 Prozent aller Mitglieder! Auf dieser Grundlage haben wir seitdem weitere Fortschritte erreicht.

Heute sind Frauen in den Parteien und Parlamenten selbstverständlich, aber ihr Anteil dort ist immer noch nicht gleich hoch wie der Anteil der Männer. Deshalb müssen wir nach der Einführung von innerparteilichen Quotenregelungen als nächsten Schritt eine Wahlrechtsreform ins Auge fassen, die für eine paritätische Verteilung der Parlamentsmandate zwischen Frauen und Männern sorgt. Es gibt also noch viel für uns zu tun, nicht nur, aber auch in Duisburg.
Ihre
Martina Stecker
Vorsitzende der ASF Duisburg
Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling

Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling
* 31.12.1949 in Duisburg-Meiderich
Studierte Sozialwissenschaften, Psychologie und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum und war dann Lehrerin für Berufsbildende Schulen.
Bärbel Zieling wurde 1972 Mitglied der SPD, gehörte der Bezirksvertretung Hamborn 1975–1979 an, dem Rat der Stadt Duisburg 1979 bis 1997. Sie war stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion vom November 1981 bis April 1988, danach Fraktionsvorsitzende bis Juni 1997. Ab 1995 war sie Bürgermeisterin, arbeitete aber bis 1997 noch hauptberuflich als Lehrerin an der Berufsschule in Dinslaken.
1997 wurde sie vom Rat als Nachfolgerin von Josef Krings als Oberbürgermeisterin gewählt. Mit ihrer Wahl galt zugleich die neue Gemeindeordnung in NRW, nach der der Oberbürgermeister hauptamtlich als erster Repräsentant der Stadt auch Chef der Verwaltung ist. In der nachfolgenden Kommunalwahl 1999, erstmals eine Direktwahl des Oberbürgermeisters, gewann Bärbel Zieling gegen den von der CDU aufgestellten parteilosen Gernot Born, ehemals Rektor der Universität-Gesamthochschule Duisburg, bereits im ersten Wahlgang.
Bei der Kommunalwahl im Oktober 2004 wurde Bärbel Zieling nicht wiedergewählt.
Danach zog sie sich aus dem politischen Leben zurück.
Bürgermeisterin Monika Busse

Bürgermeisterin Monika Busse
* 11.11.1941 in Hamborn
SPD seit 1974, stv. Vorsitzende, langjährige Vorsitzende Ortsverein Buchholz der SPD
Bezirksvertretung Süd 1979 – 1984, Ratsmitglied 10/1989 – 10/2009 (Buchholz)
Bürgermeisterin 7/1997 – 9/1999, 5/2002 – 4/2007
Haupt- und Finanzausschuss, Kulturausschuss, Werksausschuss Entsorgungsbetriebe (Vorsit-zende)
Aufsichtsrat Zoo, GEBAG, Vors. Aufsichtsrat Gemeinschafts-Müllverbrennungsanlage Oberhausen
Schwerpunkt der kommunalpolitischen Tätigkeit von Monika Busse war die Sorge um ihren Ortsteil Buchholz, wo sie stark verwurzelt war. Im Bürgermeisteramt fand sie allgemeine Anerkennung, sie galt als besonders bürgernah. Ihr fachlicher Schwerpunkt im Rat war die Entsorgungspolitik – sie amtierte lange Jahre als Vorsitzende des zuständigen Ausschusses, aber auch als Vorsitzende der „Initiative für ein sauberes Duisburg“.
Vereine: Vorsitzende der “Initiative für ein sauberes Duisburg“ (ab 2001), stv. Vors. der Stif-tung Kindernothilfe, Ehrensenatorin KG „Alle Mann an Bord“
Ehrungen: Stadtplakette, Alt-Bürgermeisterin seit 03/2010
Sarah Philipp seit 2012

Sarah Philipp
Sarah Philipp machte ihr Abitur 2002 am Steinbart Gymnasium in Duisburg. Das Studium der Wirtschaftsgeografie, der Geografie und der Politikwissenschaft beendete sie mit einem Magisterabschluss 2008 an der RWTH Aachen.
Nach verschiedenen beruflichen Tätigkeiten im Bereich Stadtentwicklung und Stadterneuerung arbeitete sie ab 2010 als Projektmanagerin in einem Dortmunder Planungsbüro, bis sie im Mai 2013 in den nordrhein-westfälischen Landtageinzog.
Sie wurde Mitglied des Ausschusses für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr und des Rechtsausschusses. Zudem berief man sie in den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu Bauvorhaben unter Leitung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW.
Sarah Philipp trat 1998 im Alter von 15 Jahren in die SPD ein, wo sie sich zu Beginn vor allem bei den JUSOS und in ihrem Ortsverein Duisburg-Buchholz engagierte.
Ab 2008 arbeitete sie im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Duisburg mit. 2010 wurde sie zur Ortsvereinsvorsitzenden in Buchholz gewählt. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der Gewerkschaft IG BCE.
2015 – 2017 : Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung
2017 – 2018: Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen
Seit 2018: Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen
Bärbel Bas

Bärbel Bas
* 4.5.1968 in Duisburg
„Von 1994 bis 2002 war ich Mitglied im Rat der Stadt Duisburg und vorwiegend im jugend-und gesundheitspolitischen Bereich tätig. Ich wollte damals Jugendarbeit machen, kam dann auch in den Jugendhilfeausschuss und da passte das natürlich ganz gut. So habe ich dann meine ersten Erfahrungen mit einer Direktkandidatur gemacht.
Dann wollte ich auch im Rat auf einer weiteren Ebene etwas für die Jugendlichen tun und dann auch für die ganze Stadt.“
Mitglied des SPD-Unterbezirksvorstandes seit 1990, seit 2006 stv. Unterbezirksvorsitzende der SPD Duisburg, seit 2004 Mitglied im Regionalvorstand Niederrhein, seit 2009 Mitglied im Sprecherkreis der Ruhr SPD und seit 2010 Vorsitzende des SPD-Landesparteirats in NRW (2013 wiedergewählt).
Bundestagsmitglied seit Oktober 2009 für den Bundestagswahlkreis Duisburg-Süd – „Der Wunsch, Bundespolitik zu machen, kam also aus meinem Beruf heraus. In der Krankenkasse war ich immer ausführendes Organ, wollte aber immer auf die andere Seite des Gesetzgebers und dort für Verbesserungen sorgen. Und Gesundheitspolitik geschieht nun mal auf Bundesebene. Deswegen habe ich auch nie für ein Landtagsmandat kandidiert. Für mein berufliches Fachwissen wäre das nicht die richtige Ebene. Ich habe übrigens weiterhin einen ruhenden Arbeitsvertrag bei meiner BKK VBU. Deshalb bin ich relativ frei und unabhängig in meinem Handeln. Ich kann das auch jedem nur empfehlen, eine Ausbildung oder ein Studium zu Ende zu machen.“
Seit 2013 bin ich als
Parlamentarische Geschäftsführerin Mitglied des geschäftsführenden
Fraktionsvorstandes der SPD-Bundestagsfraktion, sowie seit 2011
Mitglied im Vorstand der NRW Landesgruppe. Im Februar 2014 hat mich
die Parlamentarische Linke der SPD-Bundestagsfraktion zur
Schatzmeisterin gewählt.
Seit Juli 2015 bin ich für die
Arbeitnehmerseite Mitglied im Aufsichtsrat der Hüttenwerke Krupp
Mannesmann GmbH (HKM).